Nicht jeder Patient ist für eine Kataraktoperation geeignet. Kontraindikationen bestehen vor allem bei schweren Allgemeinerkrankungen, unbehandelten Augeninfektionen oder wenn die Operation das Sehvermögen nicht verbessern würde. Eine präzise ärztliche Untersuchung ist entscheidend.
Patienten mit systemischen Erkrankungen wie unkontrolliertem Diabetes oder schweren Herz-Kreislauf-Problemen sollten sorgfältig geprüft werden. Diese Zustände können das Operationsrisiko erheblich erhöhen und erfordern oft eine vorherige Stabilisierung durch entsprechende Therapien.
Augenerkrankungen wie fortgeschrittene Makuladegeneration oder Netzhauterkrankungen können den Nutzen der Kataraktoperation einschränken. In solchen Fällen ist eine genaue Abwägung zwischen möglichen Vorteilen und Risiken nötig, da die Sehverbesserung begrenzt sein könnte.
Auch Patienten mit mangelnder Compliance oder fehlender Nachsorgefähigkeit gelten als risikobehaftet. Eine erfolgreiche Operation erfordert konsequente postoperative Betreuung, regelmäßige Kontrollen und die richtige Anwendung verordneter Medikamente, um Komplikationen vorzubeugen.
Welche Patienten mit fortgeschrittener Augenerkrankung sind für eine Kataraktoperation nicht geeignet?
Manchmal ist der Katarakt nicht das einzige Problem im Auge. Bei Personen, die an einer fortgeschrittenen anderen Augenerkrankung leiden, kann der zu erwartende Nutzen der Operation erheblich reduziert sein oder der Eingriff selbst ein höheres Risiko für das Auge darstellen. Beispielsweise können bei Vorliegen einer Netzhautablösung (retinale Risse und Ablösung), einer fortgeschrittenen Makuladegeneration (altersbedingte Makuladegeneration) oder erblich bedingten Erkrankungen, die zu schweren Netzhautschäden führen (wie bei Retinitis pigmentosa), Kataraktoperationen nicht immer die erste Wahl sein.
Bei einer Netzhautablösung steht der Erhalt der inneren Struktur des Auges und der Erhalt des Sehens an erster Stelle. Ist die Netzhaut bereits abgelöst oder beschädigt, können während der Operation durchgeführte Eingriffe den Augeninnendruck verändern und die Situation weiter verschlechtern. Da bei fortgeschrittener Makuladegeneration das zentrale Sehen beeinträchtigt ist, ist der Beitrag einer Kataraktoperation sehr begrenzt. Selbst wenn die Trübung der Linse behoben wird, verbessert sich die Sehqualität des Patienten aufgrund der Netzhautschäden nur wenig. Bei manchen Patienten kann nach der Operation der Eindruck entstehen, ein “helleres” statt ein “klareres” Bild zu sehen – was jedoch nicht dem gewünschten klaren Sehen entspricht.
Ähnlich kann bei Erkrankungen wie Retinitis pigmentosa (umgangssprachlich auch „tavuk karası“ genannt) nach der Operation nur eine teilweise Verbesserung eintreten, da das Hauptproblem in der Netzhaut selbst liegt und diese Verbesserung daher oft nicht den Erwartungen entspricht. In solchen Fällen wägen die Ärzte sorgfältig ab, inwieweit die Katarakt-bedingten Beschwerden die Lebensqualität beeinträchtigen und welchen Nutzen die Operation erwarten lässt. Die Behandlung oder Stabilisierung der bereits bestehenden Augenerkrankungen hat in der Regel Vorrang. Manchmal gibt es auch spezielle Ansätze, wenn eine Kataraktoperation in Kombination mit diesen Erkrankungen durchgeführt wird.
Können Personen mit aktiver Augeninfektion sicher eine Kataraktoperation durchführen lassen?
Liegt im Auge eine aktive Infektion vor, so besteht sofort ein ernsthaftes Risiko: eine Endophthalmitis, also eine Entzündung des Augeninneren. Dieser Zustand kann nach der Operation das Sehen sehr schnell und dauerhaft bedrohen. Aus diesem Grund wird in Anwesenheit einer „aktiven Infektion“ die Kataraktoperation in der Regel verschoben oder gar nicht durchgeführt. Ziel ist es, die bestehende Infektion zu behandeln und vollständig auszukurieren. Das Auge besitzt nämlich im Vergleich zu anderen Körperregionen ein besonders sensibles Abwehrsystem; bereits das kleinste Bakterium oder Virus kann erhebliche Schäden verursachen.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass in jedem Fall bei einer Infektion die Operation absolut kontraindiziert ist. Liegt beispielsweise eine Infektion außerhalb des Auges, aber in der näheren Umgebung vor und ist diese unter Kontrolle, können vor der Operation spezielle Antibiotikatherapien angewendet werden, um die Risiken zu minimieren. In einigen seltenen und besonderen Fällen kann der Eingriff mit zusätzlichen Vorsichtsmaßnahmen dennoch durchgeführt werden. Dies ist jedoch nicht die Standardvorgehensweise. Sterile Bedingungen sind für die Heilung des Auges von entscheidender Bedeutung. Daher muss bereits der geringste Verdacht auf eine Infektion vor der Operation unbedingt abgeklärt und die notwendige Behandlung abgeschlossen werden.
Sind Patienten mit schweren medizinischen Problemen geeignete Kandidaten für eine Kataraktoperation?
Die Kataraktoperation wird unter lokaler Betäubung in der Regel in kurzer Zeit durchgeführt. Bei Patienten mit schweren systemischen Erkrankungen wie Herz-, Blutdruck- oder Diabetesproblemen kann jedoch das Risiko von Komplikationen während und nach der Operation steigen. Insbesondere bei unkontrolliertem Bluthochdruck (z. B. systolischer Blutdruck über 180 mmHg) kann es zu intraokularen Blutungen oder Problemen während der Operation kommen. Ebenso kann bei unkontrolliertem Diabetes die Wundheilung verzögert sein und das Infektionsrisiko steigen. Solche Erkrankungen gleichen dem Vergleich, vor einer kurvenreichen Fahrt zunächst die Bremsanlage des Autos zu überprüfen – bevor man in die Fahrt startet, müssen alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden.
Auch bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen können unter Betäubung oder Sedierung Probleme auftreten. Das Anästhesieteam und der Augenarzt beurteilen in der Regel gemeinsam den Zustand des Patienten, um den sichersten Weg zu wählen. Häufig können Patienten mit diesen Erkrankungen operiert werden; jedoch ist es unabdingbar, vorher alle vom Team geforderten Untersuchungen durchzuführen und den Zustand des Patienten so weit wie möglich zu stabilisieren. In fortgeschrittenen, unkontrollierbaren Fällen kann die Operation verschoben oder, falls die Risiken die potenziellen Vorteile überwiegen, sogar abgesagt werden.
Warum ist eine instabile Sehschärfe keine geeignete Voraussetzung für eine Kataraktoperation?
Eine Kataraktoperation besteht im Wesentlichen darin, die Augenlinse zu erneuern; um jedoch das gewünschte Ergebnis zu erzielen, wird erwartet, dass die Sehschärfe und die Sehstärke des Patienten über einen bestimmten Zeitraum stabil sind. Das heißt, der Bereich, an dem die Linse fixiert wird, muss langfristig für ein klares Sehen eingestellt sein. Wenn sich jedoch der Refraktionsfehler (die Fehlsichtigkeit) ständig ändert oder andere Faktoren wie der Augeninnendruck oder Netzhauterkrankungen die Sehschärfe kurzfristig beeinflussen, können die Operationsergebnisse nur ein “verschwommenes Klar-Sehen” erzeugen.
Beispielsweise kann die diabetische Retinopathie aufgrund schwankender Blutzuckerwerte das Sehen zeitweise verschlechtern und dann wieder verbessern. Solche Schwankungen machen es schwierig, die Kataraktlinse richtig “abzustimmen”. Zudem können Komplikationen, die während der Wundheilung nach der Operation auftreten (wie das Austreten von Augenflüssigkeit oder ein instabiler Augeninnendruck), das Sehen weiter destabilisieren. Aus diesem Grund bevorzugen Ärzte in der Regel, dass sich die Sehstärke über mindestens ein Jahr nicht wesentlich ändert. Man könnte es mit dem Warten auf eine Stabilisierung einer Brillenverordnung vergleichen, bevor man diese ändert.
Werden bei Patienten mit autoimmunen Erkrankungen oder Immundefizienz Kataraktoperationen empfohlen?
Bei autoimmunen Erkrankungen kann das Immunsystem des Körpers eigene Gewebe angreifen, was gelegentlich zu Entzündungen im Auge führt. Bei Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis können Uveitis-Anfälle auftreten. Das bedeutet jedoch nicht, dass jeder Patient mit einer Autoimmunerkrankung für eine Kataraktoperation ungeeignet ist. Solange die systemische Erkrankung keine aktive Entzündung (Flammung) im Auge verursacht und unter Kontrolle ist, kann in der Regel eine Kataraktoperation durchgeführt werden.
Bei Patienten mit Immundefizienz (einschließlich HIV) sind diese oft anfälliger für Infektionen. Liegt der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten jedoch in einem guten Bereich, die CD4-Werte (bei HIV als Maß für die Anzahl der Immunzellen) über einem bestimmten Niveau liegen und keine aktive Infektion vorliegt, kann eine Kataraktoperation sehr sicher durchgeführt werden. Bei manchen Patienten müssen vor der Operation zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen ergriffen oder unterstützende Therapien zur Stärkung des Immunsystems angewendet werden. Alles hängt von einer sorgfältigen Planung und engen Überwachung ab. Sowohl bei autoimmunen Erkrankungen als auch bei Immundefizienz werden postoperativ entzündungshemmende Augentropfen oder Medikamente besonders sorgfältig eingesetzt, um das Risiko einer intraokularen Entzündung zu minimieren.
Welche Risiken birgt eine Kataraktoperation für Patienten mit schwerem trockenen Auge oder Glaukom?
Das trockene Auge (umgangssprachlich „göz kuruluğu“) beschreibt einen Zustand, bei dem die Augenoberfläche nicht ausreichend befeuchtet wird, was zu Brennen, Stechen und schwankendem Sehen führen kann. Der Operationsschnitt und die danach verwendeten Tropfen können die Augenoberfläche vorübergehend noch empfindlicher machen. Insbesondere bei Patienten mit schwerem trockenen Auge können nach der Operation vermehrt Beschwerden wie Brennen, Brennen und verschwommenes Sehen auftreten. Daher wird der Augenarzt zunächst versuchen, die Behandlung des trockenen Auges zu intensivieren und die Augenoberfläche zu stabilisieren. Wird Stabilität nicht erreicht, kann eine Operation zu anhaltenden Beschwerden und verzögerter Wundheilung führen.
Glaukom ist eine heimtückische und ernsthafte Erkrankung, bei der der Augeninnendruck erhöht ist. Bei einigen Patienten kann es nach der Kataraktoperation zu plötzlichen Druckanstiegen (Druckattacken) kommen, was das Fortschreiten des bestehenden Glaukoms und eine weitere Verschlechterung des Gesichtsfeldes zur Folge haben kann. In manchen Fällen wird daher gleichzeitig mit der Kataraktoperation auch ein Glaukomeingriff (wie Trabekulektomie oder Implantation eines Drainagesystems) durchgeführt, um beide Probleme in einem Eingriff zu behandeln. Diese Kombination ist jedoch chirurgisch und technisch anspruchsvoller und sollte unbedingt von erfahrenen Augenärzten durchgeführt werden. Das Risiko ist bei Patienten mit Glaukom höher; moderne Verfahren können diese Risiken jedoch minimieren.
Können Personen unter 18 Jahren erfolgreich eine Kataraktoperation durchlaufen?
Da der Katarakt typischerweise mit fortgeschrittenem Alter assoziiert wird, denkt man selten an Katarakte bei Kindern und Säuglingen. Dennoch gibt es Fälle von angeborenen oder im Kindesalter auftretenden Katarakten, die keineswegs zu unterschätzen sind. In solchen Fällen, in denen vor allem bei Säuglingen und Kindern aufgrund der schnellen visuellen Entwicklung der Eingriff oft unvermeidbar ist, kann der Kataraktoperationstermin entscheidend sein. Denn eine trübe Linse beeinträchtigt die Koordination zwischen Auge und Gehirn und kann zu Amblyopie (Schwachsichtigkeit) führen.
Daher wird bei einseitigem Katarakt bei Säuglingen in der Regel bereits innerhalb der ersten 6 Wochen eine Operation empfohlen. Bei beidseitigem Katarakt ist das Zeitfenster zwar etwas flexibler, doch auch hier ist ein Eingriff in den ersten Monaten von entscheidender Bedeutung für die visuelle Entwicklung. Aufgrund der kleineren Augenstruktur und des anderen Heilungsverlaufs bei Kindern erfordert die Operationstechnik und die Nachsorge eine besonders sorgfältige Herangehensweise im Vergleich zu Erwachsenen. Mit der heutigen Technologie erzielen Kataraktoperationen im Kindesalter jedoch überwiegend sehr gute Ergebnisse und erhöhen die Chancen auf eine qualitativ hochwertige Sicht im späteren Leben.
Wie beeinflusst eine frühere LASIK-Operation die Eignung für eine Kataraktoperation?
Eine frühere refraktive Chirurgie am Auge, wie LASIK oder PRK, kann den Vorbereitungsprozess für eine Kataraktoperation erschweren. Denn die Stärke der künstlichen Linse (IOL), die bei der Kataraktoperation eingesetzt wird, wird anhand der Krümmung der Hornhaut und anderer Messungen bestimmt. Nach einer LASIK-Operation hat sich die natürliche Krümmung der Hornhaut verändert, sodass Standardformeln oft zu ungenauen Ergebnissen führen. Hierbei spielen die Erfahrung des Arztes und spezielle Berechnungsverfahren (wie die Barrett True-K-Formel) eine entscheidende Rolle.
Auch das bereits durch eine frühere LASIK-Operation bestehende trockene Auge kann nach der Kataraktoperation zunehmen. Wenn der Einsatz spezieller Linsen wie multifokale oder torische Linsen geplant ist, erfordert die Arbeit mit einer „vorher schon lasierten“ Hornhaut besondere Sorgfalt. Das Ziel ist es, postoperativ eine hohe Sehqualität zu erreichen; jedoch können selbst millimetergenaue Fehler zu Problemen wie Lichtstreuungen oder Reflexionen (Halo-Effekten) führen. Daher sollten Patienten, die sich einer LASIK unterzogen haben, vor der Kataraktoperation eine detaillierte Untersuchung durchlaufen und ihre Erwartungen mit ihrem Arzt besprechen.
Was sind die Kontraindikationen für eine Kataraktoperation bei HIV-positiven Patienten?
Bei immunsupprimierten Personen, insbesondere bei HIV-positiven Patienten, kann der Katarakt in jüngeren Jahren und häufiger auftreten. Bei diesen Patienten werden bei der Operationsentscheidung Faktoren wie die CD4-Zellzahl, das Vorhandensein einer aktiven Infektion und der allgemeine Gesundheitszustand sorgfältig bewertet. Sehr niedrige CD4-Werte schwächen die Fähigkeit des Körpers, gegen Keime anzukämpfen, wodurch das Risiko einer postoperativen Infektion (Endophthalmitis) oder einer Augenentzündung steigt. Dennoch ist eine HIV-Positivität nicht grundsätzlich ein Ausschlusskriterium für eine Operation. Liegt die Krankheit unter Kontrolle und ist das Immunsystem ausreichend aktiv, kann eine Kataraktoperation sicher durchgeführt werden.
In einigen Fällen können vor der Operation zusätzliche Maßnahmen zur Unterstützung der HIV-Therapie oder anti-inflammatorische Maßnahmen geplant werden, um postoperative Infektionen und Entzündungen zu minimieren. Es gibt jedoch Situationen, in denen die Operation verschoben werden muss – beispielsweise wenn sich der Patient in einer aktiven AIDS-Phase befindet, eine zusätzliche Augeninfektion vorliegt oder eine schwere Entzündung besteht. Es wird gewartet, bis sich der allgemeine Gesundheitszustand verbessert hat, das Auge operativ besser vorbereitet ist und die Kataraktoperation dann durchgeführt werden kann. In diesem Prozess versuchen die Ärzte stets, den allgemeinen Gesundheitszustand und die Augengesundheit in Einklang zu bringen.