Eine zweimalige Augenlaseroperation ist grundsätzlich möglich, hängt jedoch von der individuellen Hornhautstruktur und dem Heilungsverlauf ab. Der Eingriff wird nur in speziellen Fällen erwogen, wenn nach der ersten Korrektur weiterhin relevante Sehfehler bestehen.

Die Möglichkeit einer erneuten Laserbehandlung wird durch eine ausführliche Voruntersuchung bestimmt. Hornhautdicke, Stabilität und bereits abgetragenes Gewebe spielen eine zentrale Rolle. Nur wenn ausreichende Sicherheit besteht, kann ein zweiter Eingriff erfolgen.

Bei einigen Patienten wird statt einer zweiten Laseroperation eine alternative Methode wie eine Linsenimplantation empfohlen. Diese Verfahren bieten eine gute Option, wenn die Hornhaut nicht mehr ausreichend behandelt werden kann.

Die Risiken einer wiederholten Laseroperation umfassen trockene Augen, Blendempfindlichkeit oder unzureichende Sehverbesserung. Eine sorgfältige Abwägung zwischen Nutzen und möglichen Nebenwirkungen ist daher unerlässlich, bevor eine zweite Behandlung erfolgt.

Warum wird eine Laser-Augenoperation in Betracht gezogen?

Obwohl die erste Laser-Augenoperation (wie LASIK, PRK oder SMILE) in der Regel sehr erfolgreich ist, verläuft der Heilungsprozess jedes Auges etwas unterschiedlich. Manchmal bleibt nach der Operation ein kleiner Restfehler (rezidivierende Refraktion) zurück. Dieser Restfehler kann – wenn auch in geringerem Maße – dennoch den Bedarf an Brillen oder Kontaktlinsen hervorrufen. In einem anderen Szenario kann es im Laufe der Zeit zu einer teilweisen Rückkehr des ursprünglichen Zustands kommen, was als „Regression“ bezeichnet wird. Kurz gesagt, wenn Sie nach der ersten Operation nicht eine vollkommen klare Sicht erreicht haben oder Ihre Beschwerden von verschwommenem Sehen im Laufe der Zeit wieder auftreten, könnte eine zweite Operation in Erwägung gezogen werden.

Zudem können die natürlichen Veränderungen, die mit dem Alterungsprozess einhergehen, eine zusätzliche Laseroperation notwendig machen. So tritt beispielsweise ab dem 40. Lebensjahr Presbyopie auf, was sich als Schwierigkeiten beim Nahsehen äußert, und obwohl die Laseroperation das Fern- oder Zwischensehen schärft, verhindert sie nicht den altersbedingten Elastizitätsverlust der Linse. Außerdem ist die Entwicklung einer Katarakt ebenfalls eines der häufigsten, altersbedingten Augenprobleme. In solchen Fällen stellt sich die Frage: „Kann eine zweite Laseroperation zur Korrektur vorgenommen werden?“

Natürlich ist jedes Auge und jeder Sehfehler unterschiedlich. Daher basieren die Entscheidungen für eine zweite Laseroperation auf vielen Faktoren: der allgemeinen Augengesundheit, der Hornhautdicke, der angewandten Technik der ersten Operation, den eventuell aufgetretenen Komplikationen nach der ersten Operation sowie dem Alter und den persönlichen Erwartungen des Patienten.

War die Operation wirklich ein Misserfolg?

Einige Patienten sind enttäuscht, wenn sie nach der Operation, obwohl sie 20/20 (also perfekte) Sicht erwarten, lediglich eine etwas verschwommene Sicht von 20/25 oder 20/30 erreichen. Statistisch gesehen erreichen etwa 99 % der Patienten nach der ersten Laser-Augenoperation eine Sicht von 20/40 oder besser – ein Niveau, das für die alltäglichen Aktivitäten mehr als ausreichend ist. Darüber hinaus erreichen über 90 % der Patienten eine 20/20-Sicht. Diese Zahlen widerlegen weitgehend die Annahme, dass die Operation ein Fehlschlag sei, denn die meisten Patienten können sich vollständig von der Brillenabhängigkeit befreien, während auch diejenigen, die noch eine kleine Korrektur benötigen, im Alltag sehr komfortabel ohne Brille zurechtkommen.

Allerdings streben manche Patienten eine völlige Unabhängigkeit von Brillen oder Kontaktlinsen an. Der Beruf oder der Lebensstil eines Menschen kann diese Erwartung maßgeblich beeinflussen. Beispielsweise kann selbst ein Fehler von 1 % für einen Piloten, Chirurgen oder Profisportler von großer Bedeutung sein. Insbesondere wenn Sie nachts sehr klar sehen müssen, können selbst leichte Lichtstreuungen (Halos, Blendungen) Ihren Komfort beeinträchtigen. Daher wird der Erfolg einer Operation nicht nur anhand von Zahlen, sondern auch anhand der individuellen Erwartungen und Lebensstandards bewertet. In diesem Zusammenhang kann eine kleine „Feinabstimmung“ – also eine zweite Laseroperation – ein effektiver Weg sein, um diese Erwartungen zu erfüllen.

Auswirkungen hoher Dioptrienwerte und des Alters

Bei der ersten Laser-Augenoperation können Sehfehler wie Myopie, Hyperopie oder Astigmatismus erheblich korrigiert werden. Wenn jedoch mit hohen Dioptrienwerten begonnen wird (beispielsweise bei Myopie von mehr als -6,00 Dioptrien), muss bei der Operation mehr Gewebe von der Hornhaut entfernt werden. Dies kann – wenn auch selten – zu einem leichten verbleibenden Restfehler (etwa -1,00 Dioptrie) führen. In solchen Fällen kann, nachdem die Heilungsphase abgeschlossen ist, eine zweite Operation zur Korrektur dieses verbleibenden Fehlers durchgeführt werden.

Ein weiterer Einflussfaktor des Alters ist die Presbyopie. Mit zunehmendem Alter verliert die Linse des Auges an Elastizität, was das klare Sehen in der Nähe erschwert. Patienten, die in ihren 30ern operiert wurden und bei denen das Fernsehen deutlich verbessert wurde, können in ihren 40ern Schwierigkeiten beim Lesen in der Nähe bemerken und sich fragen: „Warum hat sich meine Sehschärfe verschlechtert?“ Tatsächlich spiegelt diese neue Situation den natürlichen Alterungsprozess des Auges wider. Eine Laseroperation hält diesen Prozess nicht auf, sie formt lediglich die Hornhaut neu. Daher kann es manchmal sinnvoll sein, eine zweite Operation durchzuführen, um das Nahsehproblem zu reduzieren. Spezielle Behandlungsprotokolle wie „Monovision“ oder „Laser Blended Vision“, die darauf ausgelegt sind, das Nahsehen zu verbessern, können ebenfalls angewendet werden – selbstverständlich immer unter Berücksichtigung der täglichen Gewohnheiten, des Berufs und der individuellen Erwartungen des Patienten.

Trockene Augen und andere wichtige Zustände

Eines der am häufigsten diskutierten Themen bei Laser-Augenoperationen ist das Symptom „trockene Augen“. Aufgrund einer teilweisen Durchtrennung der Nerven an der Augenoberfläche nach der Operation können Schwankungen in der Tränenproduktion auftreten. Studien zufolge entwickeln nach LASIK fast die Hälfte der Patienten in unterschiedlichem Ausmaß Symptome trockener Augen. In der Regel bessert sich dieses Problem innerhalb weniger Wochen oder Monate deutlich, allerdings kann es bei Patienten, die bereits vor der Operation an trockenen Augen litten, länger anhalten. Dieses trockene Auge kann sogar die Sehqualität beeinträchtigen und den Eindruck erwecken, dass die Operation nicht das erwünschte Ergebnis erbracht habe.

In einem solchen Fall ist es sehr wichtig, das Problem der trockenen Augen zu kontrollieren, bevor an eine zweite Laseroperation gedacht wird. Bei Patienten mit vorbekannter Trockenheit oder einer allergischen Augenstruktur kann die postoperative Heilung und die Sehqualität stark variieren. Wenn die Symptome trockener Augen nach der ersten Operation stark oder anhaltend sind, wird vor einer zweiten Operation eine detaillierte Untersuchung des Tränenfilms vorgenommen. Ziel ist es, zu unterscheiden, ob der bestehende Zustand wirklich auf einen refraktiven Fehler zurückzuführen ist, der durch eine erneute Operation korrigiert werden kann, oder ob er vielmehr durch das trockene Auge und die damit einhergehende Verschwommenheit bedingt ist.

Manchmal können auch technische Probleme, wie beispielsweise eine mangelhafte Fixation – also wenn der Patient während der ersten Operation nicht vollständig auf das Ziel fokussiert – das Operationsergebnis leicht beeinträchtigen. Insbesondere wenn während der Fokussierung des Laserstrahls kleine Verschiebungen auftreten, kann dies dazu führen, dass die Hornhaut nicht wie gewünscht geformt wird. Solche technischen Probleme können ebenfalls dazu beitragen, dass eine zweite Operation in Betracht gezogen wird, vorausgesetzt, dass Patient und Arzt dieses Mal fortschrittlichere Überwachungssysteme oder alternative chirurgische Techniken einsetzen, um das Risiko eines erneuten Auftretens zu verringern.

Statistiken zum Erfolg einer zweiten Operation

Die Erfolgsraten der ersten LASIK-Operation sind äußerst hoch. Allerdings liegt der Anteil der Patienten, die nach der Operation kleine Nachbesserungen benötigen, bei etwa 1 bis 2 %. Das heißt, einer oder zwei von hundert Patienten könnten sagen: „Ich habe nicht die vollkommen klare Sicht erreicht, die ich mir erhofft habe, ich benötige eine kleine Anpassung.“ In einigen Studien wurden auch spezifischere Zahlen zwischen 0,7 % und 2 % berichtet. Sollte bei der ersten Operation mit hohen Myopiewerten begonnen worden sein oder ist die Hornhautform etwas von der idealen Form abgewichen, kann dieser Anteil höher ausfallen.

Wie hoch also ist die Erfolgsquote einer zweiten Operation? Obwohl umfassende, alle Details abdeckende Studien zur zweiten Operation rar sind, zeigen die vorliegenden Daten, dass Operationen zur Nachbesserung oder zur „Feinabstimmung“ sehr gute Ergebnisse liefern. Insbesondere wenn Sie nach der ersten Operation keine ernsthaften Komplikationen (wie dauerhafte Hornhautschäden oder abnormales Narbengewebe) erlebt haben und Ihre Hornhaut für eine zweite Operation ausreichend dick ist, sind die Resultate in der Regel sehr erfreulich.

Die Statistiken zeigen zudem, dass der Zeitfaktor eine Rolle spielt. So steigt beispielsweise das Risiko von Komplikationen wie epithelialem Ingrowth (dem Vordringen von Epithelgewebe unter den Hornhaut-Flap) deutlich an, wenn zwischen den Operationen ein längerer Zeitraum (zum Beispiel mehr als fünf Jahre) liegt. In einer Studie wurde berichtet, dass nach fünf Jahren das Risiko für epitheliales Ingrowth, wenn eine erneute Operation durchgeführt wird, um das 16-Fache erhöht war. Daher hängt die Entscheidung für einen weiteren chirurgischen Eingriff nicht nur von der Höhe des Refraktionsfehlers ab, sondern auch von der verstrichenen Zeit zwischen den Operationen und dem Zustand der Hornhaut.

Der geeignete Zeitpunkt für eine zweite Operation

Nach der ersten Laser-Augenoperation benötigt es eine gewisse Zeit, bis die Augen vollständig verheilt sind und sich der Refraktionsfehler stabilisiert hat. In der Regel wird vor drei Monaten nicht über eine zweite Operation nachgedacht, da während des Heilungsprozesses leichte Schwankungen im Brechungsfehler auftreten können. Einige Ärzte verlängern diesen Zeitraum in Ausnahmefällen auf bis zu sechs Monate, da sich dann die kleinen Veränderungen im Auge weitestgehend einpendeln.

In einer Studie wurde festgestellt, dass die Patienten, die eine erneute Intervention erhielten, im Durchschnitt etwa 15 Monate nach der ersten Operation zur zweiten Operation herangezogen wurden. Dies ist keine feste Regel, sondern ein sinnvoller Zeitraum, in dem sich die Heilung des Auges abschließt, der Brechungsfehler stabilisiert und alle Risikofaktoren sorgfältig beurteilt wurden. Bei manchen Patienten kann jedoch auch sehr lange gewartet werden, da sie im ersten Jahr nach der Operation eine gute Sicht hatten, in den Folgejahren aber Veränderungen im Brechungsfehler auftreten können. Selbst wenn nach mehr als fünf Jahren gewisse Risiken zunehmen, kann auf Basis einer gründlichen Risiko-Nutzen-Abwägung durch den Arzt immer noch eine zweite Operation in Betracht gezogen werden.

Welche unterschiedlichen Risiken können bei einer zweiten Operation auftreten?

Jeder chirurgische Eingriff birgt eigene Risiken – dies gilt auch für Laser-Augenoperationen. Im Vergleich zu den Risiken der ersten Operation können bei einer zweiten Operation einige Aspekte kritischer sein:

  • Hornhautdicke und Ektasie: Die Struktur der Hornhaut kann man sich wie einen Stoff vorstellen, der bei einer Laseroperation zugeschnitten und geformt wird. Ein Stoff hat eine bestimmte Dicke und Beschaffenheit; wird zu viel entfernt, wird er geschwächt. Ebenso besitzt die Hornhaut eine bestimmte Dicke. Bei jeder Laserbehandlung wird ein gewisser Teil Gewebe abgetragen. Ist die Hornhaut bei einer zweiten Operation nicht ausreichend dick oder strukturell bedenklich, kann dies zu ernsthaften Problemen wie Keratektasie (eine Vorwölbung aufgrund fortschreitender Ausdünnung der Hornhaut) führen.
  • Probleme im Zusammenhang mit dem Flap: Bei der LASIK-Operation wird in der ersten Prozedur ein dünner Flap der Hornhaut angehoben. Wenn eine zweite Operation erforderlich ist, kann der Chirurg entweder denselben Flap erneut anheben oder eine alternative Technik (zum Beispiel PRK) anwenden. Das erneute Anheben des Flaps kann aufgrund von vorheriger Narbenbildung und Verklebung zu Schwierigkeiten führen. Zudem können unter dem Flap Epithelzellen einwachsen (epitheliales Ingrowth) oder es kann zu Stabilitätsproblemen des Flaps kommen.
  • Verschlechterung der trockenen Augensymptome: Das nach der ersten Operation auftretende trockene Auge kann bei einer zweiten Operation stärker hervortreten. Eine verringerte Tränenqualität kann die Augenoberfläche reizen und den Heilungsprozess verzögern. Daher ist es unerlässlich, vor der Operation eine Diagnose und Behandlung des trockenen Auges durchzuführen.
  • Lichtreflexionen, Halos und andere optische Nebenwirkungen: Nebenwirkungen wie Lichtstreuung bei Nacht, Halos um Lichtquellen oder Blendungen können nach einer zweiten Operation zunehmen, da jeder Eingriff an der Hornhaut die Oberflächenbeschaffenheit verändert und so den Nährboden für solche optischen Effekte bereitet.
  • Infektionen und Entzündungen: Auch wenn sich die Lasertechnologie stetig weiterentwickelt hat, besteht bei Augenoperationen immer ein Restrisiko für Infektionen und Entzündungen. Bei einer zweiten Operation wird dieses Risiko durch sorgfältige chirurgische Techniken und strenge Hygienemaßnahmen zwar nicht vollständig eliminiert, aber auf einem sehr niedrigen Niveau gehalten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Risiken zwar zunehmen können, diese jedoch von erfahrenen Ärzten mit geeigneten Maßnahmen weitgehend minimiert werden können. Für jeden Patienten wird eine individuelle Risikoabschätzung vorgenommen, bei der Hornhautkartierungen, topographische Messungen, Tests auf trockene Augen und weitere Untersuchungen vor der Operation einbezogen werden.

Welche Alternativen gibt es zur zweiten Operation?

Falls eine zweite Operation nicht geeignet oder nicht gewünscht ist, können mehrere alternative Verfahren in Betracht gezogen werden:

  • PRK (Photorefraktive Keratektomie)

Dieses Verfahren basiert auf dem Prinzip, dass – anders als bei LASIK – kein Flap angehoben wird, sondern das Epithel der Hornhaut entfernt und anschließend der Laser angewendet wird. Es kann bei Patienten mit grenzwertiger Hornhautdicke oder einem erhöhten Risiko für Flap-Komplikationen bevorzugt werden.

  • LASEK (Laser-unterstützte Subepitheliale Keratektomie)

Dies wird als ein Verfahren zwischen PRK und LASIK betrachtet. Das Hornhautepthel wird als dünne Schicht abgeschabt, der Laser wird angewendet und das Epithel legt sich danach von selbst wieder an.

  • SMILE (Small Incision Lenticule Extraction)

Dieses minimalinvasive Verfahren, das vor allem zur Korrektur von Myopie und Myopie in Kombination mit Astigmatismus eingesetzt wird, erfolgt über einen sehr kleinen Schnitt. Für einige Patienten ist der Verzicht auf einen Flap von Vorteil, und bei entsprechender Hornhautstruktur wird berichtet, dass das Risiko für trockene Augen im Vergleich zu LASIK geringer ist.

  • ICL (Implantierbare Collamer-Linse)

Bei diesem Verfahren bleibt die natürliche Augenlinse erhalten, und es wird eine zusätzliche Linse implantiert. Dies stellt insbesondere bei sehr hoher Myopie oder unzureichender Hornhautdicke eine gute Alternative dar.

  • RLE (Refraktive Linsenwechsel)

Dieses Verfahren, das man auch als „Früh-Katarakt-Operation“ betrachten könnte, umfasst die Entfernung der natürlichen Linse des Auges und den Einsatz einer künstlichen Intraokularlinse (IOL). Es kann sowohl bei Fern- als auch bei Nahsehproblemen (einschließlich Presbyopie) hilfreich sein, ist jedoch ein linsenorientierter Eingriff und nicht auf die Hornhaut bezogen.

  • Ortho-K (Nachtlinsen)

Für Patienten, die keine Operation wünschen oder stattdessen Brillen bevorzugen, können speziell entwickelte Nachtlinsen die Hornhaut während des Schlafs neu modellieren, sodass am Tag eine klare Sicht möglich ist. Dieses Verfahren ist vorübergehend, kann aber wiederholt und ohne chirurgischen Eingriff durchgeführt werden.

  • Brillen und Kontaktlinsen

Manchmal stellen Brillen oder Kontaktlinsen die praktischste und risikoärmste Lösung dar. Durch technologische Fortschritte haben sich der Komfort und die Vielfalt der Kontaktlinsen verbessert – beispielsweise gibt es torische Linsen für astigmatische Augen oder multifokale Linsen für Patienten mit Presbyopie, die statt einer zweiten Operation lieber mit einer entsprechenden Brille ihren Sehkomfort sichern.

Wie sollte die Nachsorge nach einer zweiten Operation erfolgen?

Die postoperativen Maßnahmen nach einer zweiten Operation ähneln zwar denen nach der ersten, erfordern aber eine noch sorgfältigere Nachbetreuung und Selbstfürsorge, da bereits kleinste Probleme auf der Hornhaut oder am Flap frühzeitig erkannt und behandelt werden müssen.

  • Verwendung von Augentropfen: Antibiotische sowie kortikosteroidale oder nichtsteroidale Tropfen dienen der Entzündungshemmung und Reduzierung des Infektionsrisikos. Da trockene Augen häufig auftreten können, sind künstliche Tränen oft lebensrettend und müssen regelmäßig und ohne Unterbrechung angewendet werden.
  • Schutz der Augen: Es wird empfohlen, staubige oder verrauchte Umgebungen zu meiden, die Augen nicht zu reiben und – wenn möglich – eine Sonnenbrille zu tragen, um die empfindlichen Augen wie ein Kameraobjektiv vor schädlichen Einflüssen zu schützen.
  • Regelmäßige Kontrollen nicht versäumen: In den ersten Tagen, dann über Wochen und, falls nötig, auch über Monate hinweg sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen wichtig, um den Zustand der Hornhaut oder des Flaps auf Anzeichen von Infektionen, epithelialem Ingrowth oder Entzündungen genau zu überwachen.
  • Ernährung und Lebensstil: Viel Wasser zu trinken, sich ausgewogen zu ernähren und Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien sind, zu konsumieren, kann die Augengesundheit unterstützen. Da langes Arbeiten am Bildschirm zu trockenen Augen führen kann, sollten regelmäßige Pausen – beispielsweise nach der „20-20-20“-Regel – eingelegt werden, um die Augen zu entlasten.
  • Schwimmbad und Meer: Wie auch nach der ersten Operation ist es ratsam, nach der zweiten Operation für mindestens einige Wochen auf den Besuch von Schwimmbädern oder das Baden im Meer zu verzichten und besondere Hygienevorkehrungen zu treffen.

Wer kommt für eine zweite Operation in Betracht, wer nicht?

Wenn eine zweite Laser-Augenoperation erwogen wird, ist zunächst eine umfassende augenärztliche Untersuchung erforderlich. Dabei werden unter anderem folgende wesentlichen Aspekte bewertet:

  • Hornhautdicke und Topographie: Die Dicke des verbleibenden Hornhaatgewebes nach der ersten Operation muss ausreichend sein. Zudem wird geprüft, ob die Hornhaut eine regelmäßige Form (Topographie) aufweist oder ob es Anzeichen ektatischer Veränderungen gibt.
  • Stabilität des Refraktionsfehlers: Es wird kontrolliert, ob seit der ersten Operation genügend Zeit vergangen ist und der Brechungsfehler stabil geblieben ist. Wenn in den letzten 6 Monaten oder einem Jahr keine signifikante Änderung festzustellen ist, ist eine zweite Operation wahrscheinlicher.
  • Alter und altersbedingte Augenerkrankungen: Nach dem 50. Lebensjahr können altersbedingte Probleme wie Katarakt oder Presbyopie eine andere Vorgehensweise erforderlich machen. Befindet sich der Patient im Anfangsstadium einer Katarakt, kann eine Kataraktoperation (RLE) sinnvoller sein als eine Laseroperation.
  • Allgemeiner Augenzustand: Liegen zusätzlich Erkrankungen wie trockene Augen, Keratokonus, Glaukom oder schwerwiegende Netzhauterkrankungen vor, kann eine zweite Operation riskanter sein oder alternative Verfahren (wie ICL) sollten in Betracht gezogen werden.
  • Systemische Erkrankungen: Erkrankungen wie Diabetes, die die Wundheilung beeinträchtigen, oder Autoimmunerkrankungen erfordern auch bei einer zweiten Operation besondere Vorsicht.
  • Realistische Erwartungen: Wenn der Patient auch bei einer zweiten Operation erwartet, dass „alles fehlerfrei“ wird, muss der Arzt ihn umfassend informieren und gegebenenfalls seine Erwartungen anpassen. Eine zweite Operation kann beeindruckende Ergebnisse erzielen, aber sie kann die Naturgesetze nicht vollständig ändern.

Wie werden verschiedene chirurgische Techniken bei einer zweiten Operation angewendet?

Bei einer zweiten Operation treten in der Regel drei grundlegende Ansätze in den Vordergrund:

  • Zweite LASIK durch Anheben des vorhandenen Flaps: Wenn der bei der ersten Operation erstellte Flap in der Hornhaut noch ideal anhebbar, elastisch und intakt ist, kann der Chirurg denselben Flap erneut anheben und diesmal mit feineren Einstellungen den Ablationseffekt erzielen. Sollte jedoch an den Flap-Rändern Verklebung oder ein Risiko für epitheliales Ingrowth bestehen, kann diese Methode problematisch sein.
  • Oberflächenablation mittels PRK oder LASEK: Chirurgen, die den Flap nicht erneut anheben möchten, können das Epithel der Hornhaut entfernen (oder zur Seite schieben), den Laser anwenden und dem Epithel anschließend erlauben, sich von selbst zu regenerieren. Obwohl die Heilungsphase bei dieser Methode etwas länger und unangenehmer als bei LASIK ist, werden dadurch Flap-bezogene Komplikationen vermieden.
  • Erstellung eines neuen Flaps mittels Femtosekundenlaser: Moderne Femtosekundenlaser können mit präziser Tiefensteuerung einen neuen Flap in der Hornhaut erzeugen. Dabei ist es allerdings wichtig, ein Überschneiden mit dem bestehenden Flap zu vermeiden – was den Einsatz fortschrittlicher Geräte und entsprechender Erfahrung erfordert. Auch bei dieser Methode muss die Hornhaut ausreichend dick sein.

Bei allen drei Verfahren besteht das Ziel darin, den verbleibenden Refraktionsfehler zu minimieren und somit eine schärfere Sicht zu erzielen. Die Wahl der optimalen Methode richtet sich nach den Hornhautkartierungen sowie der Erfahrung des behandelnden Arztes.

Setzt der Alterungsprozess nach einer zweiten Laser-Augenoperation fort?

Das Altern ist ein natürlicher Prozess, dem unser gesamter Körper – auch die Augen – unterliegt, und keine Laseroperation kann diesen Prozess aufhalten. Nach dem 40. Lebensjahr können beispielsweise Presbyopie (Verschlechterung des Nahsehens) und ab den 50er- oder 60er-Jahren Katarakte auftreten. Ob eine zweite (oder sogar dritte) Operation durchgeführt werden kann, hängt vom Ausmaß dieser altersbedingten Veränderungen, vom Vorhandensein einer Katarakt und von der Elastizität der Linse ab.

Zum Beispiel kann bei einer presbyopen Person als zweite Operation die „Monovision“-Technik angewendet werden, bei der ein Auge für das Nahsehen und das andere für das Fernsehen optimiert wird. Dies wird nicht von jedem Patienten toleriert, es gibt jedoch zahlreiche erfolgreiche Beispiele. Ebenso kann bei einem Patienten, der sich im Anfangsstadium einer Katarakt befindet, anstelle einer Laseroperation ein Linsenaustausch (RLE) durchgeführt werden, um sowohl die Katarakt zu behandeln als auch den Refraktionsfehler zu korrigieren.

Worauf sollte langfristig nach einer zweiten Operation geachtet werden?

Egal, ob es sich um die erste oder zweite Laser-Augenoperation handelt, es gibt einige allgemeine Prinzipien, die beachtet werden müssen:

  • Regelmäßige Augenuntersuchungen: Es ist wichtig, den Augenarzt ein- bis zweimal im Jahr aufzusuchen, um den Augeninnendruck, die Netzhautfunktion, die Hornhautdicke und andere relevante Parameter überprüfen zu lassen – und das nicht nur zur Kontrolle des Refraktionsfehlers, sondern auch zur allgemeinen Augengesundheit.
  • Sich der altersbedingten Veränderungen bewusst sein: Eine Laseroperation verhindert nicht, dass im Laufe der Zeit altersbedingte Probleme wie Presbyopie oder Katarakt auftreten. Bei einer Verschlechterung der Sehkraft sollte nicht sofort an eine erneute Laseroperation gedacht werden, sondern zunächst eine detaillierte augenärztliche Untersuchung erfolgen, um etwaige andere Ursachen – wie den Beginn einer Katarakt – auszuschließen.
  • Augenhygiene und Schutz: Arbeiten Sie in staubigen oder schmutzigen Umgebungen, sollten Sie eine Schutzbrille tragen. Bei längeren Bildschirmzeiten sind regelmäßige Pausen zur Vermeidung trockener Augen empfehlenswert – beides trägt nicht nur zum Erhalt des Operationserfolges, sondern auch zur langfristigen Augengesundheit bei.
  • Ausgewogene Ernährung und gesunder Lebensstil: Wie alle anderen Organe im Körper profitiert auch das Auge von einer guten Ernährung. Grünes Blattgemüse, Fisch, Nüsse und andere omega-3-reiche sowie antioxidative Lebensmittel können die Augengesundheit positiv beeinflussen. Gewohnheiten wie Rauchen, die den Kreislauf und das Gewebe schädigen, können ebenfalls zu Problemen führen.
  • Tragen einer Schutzbrille: Wenn Sie längere Zeit im Freien verbringen oder in den Stunden intensiver Sonneneinstrahlung unterwegs sind, empfiehlt es sich, eine Sonnenbrille mit UV-Filter zu tragen. Auch beim Sport oder bei Tätigkeiten, bei denen Partikel in die Augen gelangen könnten, sollte eine Schutzbrille verwendet werden.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *